Nach einer weiteren Nacht in unserer Blockhütte in Nabesna wollten wir eigentlich weiter nach Dawson City am Yukon. Leider hat vor einigen Wochen ein Unwetter den Highway so stark beschädigt, dass die Strasse nur noch sehr limitiert im Konvoi befahren werden kann und auch mal mehrere Tage gesperrt ist. Was für uns hiess: Umdisponieren und stattdessen nach Fairbanks hochfahren wo wir 2 relaxte Tage im Ah Rose Marie B&B verbrachten (wieder ein super Tipp vom Lonely Planet). Dazwischen ein Tag in den Chena Hot Springs wo die Zufahrtsstrasse fast ebenso spektakulär ist wie das Bad selber (Stichwort: don’t hit the moose…). Dies war übrigens der nördlichste Punkt meiner Reise – ab jetzt ist der Reisekompass auf Süd gerichtet.
Kanutour in der Wildniss Alaskas: Keine Elche und Bären, dafür Adler und eine Eule gesichtet
Weiter gings über den landschaftlich spektakulären Denali Highway zum Denali National Park wo wir gleich für 5 Nächte eine äusserst komfortable Blockhütte beziehen konnten.
Abendstimmung am Denali Highway
Weils so toll war: Ebenfalls am Denali Highway
Tja, den Denali National Park gebührend zu beschreiben ist fast unmöglich und auch die Fotos können die gesammelten Eindrücke in keinster Art und Weise wiedergeben. Man stelle sich beispielsweise eine Abendfahrt mit dem Parkbus vor: Im Rücken wird der Mt. McKinley (höchster Berg Nordamerikas – 6200 müM) vom Abendrot beleuchtet und vorne steigt der Vollmond über der rotgefärbten Landschaft auf. Dazu hält der Bus im 10minuten Takt an, damit die Insassen Zeit haben, einen weiteren Bär, Elch, Wolf oder Karibu aus nächster Nähe zu beobachten. Was auch immer noch auf meiner Reise kommen mag, Denali wird ein absolutes Highlight bleiben.
Das absolute Highlight: Eine Grizzly-Mutter mit 2 Jungtieren beim Beerenfressen wenige Meter vom Bus
Ein einzelnes Jungtier am Strassenrand
Dall-sheep: Für mich eher Steinböcke als Schafe
Ein Karibu zeigt uns seine beste Seite
Mt. McKinley im Abendrot: Sehr selten, dass man ihn so ohne Wolken sieht
"The Great One" von der anderen Seite
Landschaftsimpressionen vom Denali Nationalpark
Denali NP
Mittlerweile sind wir wieder auf der Kenai Halbinsel in Homer wo morgen als Abschluss unserer Alaskareise nochmals eine Gletscherwanderung ansteht (nur mit dem Wassertaxi erreichbar).
Das Fazit unserer 16 Tage Alaska on the road?! Wir kommen wieder!!! Das nächste Mal vielleicht mit dem RV (Wohnmobil) den Alcan (Alaska Highway) aus Kanada hochgefahren und mit noch mehr Zeit im Gepäck… Warum gerade Alaska? Weil die Tierwelt hier einfach so unglaublich intensiv zu erleben ist, wie ich es noch nirgendwo sonst angetroffen habe. Oder wer kann schon behaupten, dass er einfach mal so mit dem Auto auf dem Highway dem Strand entlang gefahren ist und dabei (als Fahrer) Belugas oder auch mal Seeotter oder Robben erkennen und beobachten konnte?! Das ist hier einfach so normal. Elche sind für uns mittlerweile so alltäglich, dass wir deswegen meist gar nicht mehr anhalten und an den Grizzlies im Denali Nationalpark haben wir uns eh einen Narren gefressen (wir konnten an 2 Tagen insgesamt gegen 40 Tiere beobachten). Eigentlich gibt es nur 3 Dinge, wo unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden:
1. Die Städte: So etwas wie ein Stadtzentrum, geschweige denn eine Altstadt kennen die hier oben nicht. Alles scheint irgendwie planlos in die Landschaft rausgepflanzt worden zu sein. Anchorage geht uns mittlerweile sogar regelrecht auf die Nerven.
2. Mückenschwärme: Davor wurden wir immer gewarnt, haben aber nur ab und zu einzelne Individuen angetroffen. Ich glaube, ich habe das Mückenschutzmittel bislang gerade 2mal verwendet und das war dann jeweils auch noch ziemlich überflüssig.
3. Wirkliche Regentage: Hatten wir bisher glaube ich einen - unsere Ankunft in Seward. An den meisten Tagen gabs zwar mal einen kurzen Regenschauer, aber die Sonne haben wir definitiv öfters und länger gesehen.