Mittwoch, 15. September 2010

Ein Lebenszeichen: Letzte Tage in Alaska, Seattle, Mount St. Helens, Portland, Oregon Küste, Redwood Nationalpark, San Francisco (Tage 34 - 44)

Liebe Leute: Es gibt uns noch! Die Zeit vergeht wie im Fluge und das Blogschreiben bleibt auf der Strecke. Mittlerweile haben wir bereits Las Vegas hinter uns gelassen, aber ich will jetzt erst mal die Erlebnisse bis San Francisco etwas aufarbeiten (zur Zeit leider noch ohne Fotos, aber die folgen hoffentlich in Kürze):

Nun, die letzten Tage in Alaska (lang, lang ists her) waren geprägt von einer weiteren wunderschönen Wanderung zu einem einsamen Gletschersee auf der Kenai-Halbinsel. Homer, unsere letzte Station in Alaska konnte uns nochmals so richtig begeistern. Danach ging es dann wieder zurück ins ungeliebte Anchorage (ohne Übernachtung), wo wir den 3-stündigen Flug mit Continental nach Seattle bestiegen. Obwohl ich bisher vor allem negative Dinge über Amerikanische Airlines gehört habe, war ich vom Service bei Continental durchaus angetan. Der Gratis-Snack konnte absolut mit einem durchschnittlichen Menü einer Europäischen Airline mithalten und die Flight-Attendants waren auch sehr aufmerksam was die Getränke betraf.

Gletschersee

Bye Bye Alaska

In Seattle nahmen wir dann gleich wieder einen Mietwagen in Empfang, wobei der Deal wiederum ganz ok scheint: CHF 1‘300 für 30 Tage Miete (Comfort Klasse) inkl aller notwendigen Versicherungen, unlimitierten Meilen, Transfer Seattle – LA und letzter Tankfüllung. Seattle hat uns dann unseren bisher einzigen richtigen Regentag beschert. Trotzdem haben wir die Stadt in positiver Erinnerung behalten, weil:

  1. es die erste richtige amerikanische Stadt war,
  2. die Stadt ähnlich an den Hang gebaut ist wie San Francisco (dazu mehr weiter unten),
  3. sie den Space-Needle hat,
  4. es einen wirklich tollen Markt mit vielen leckeren Esswaren gibt,
  5. man im Starbucks im 40. Stock der Bank of America einen Tall Cappucino für USD 2.60 (=CHF 2.60) geniessen kann. Ich bin übrigens mittlerweile auch ein kleiner Fan von Starbucks geworden – allerdings nur vom Starbucks in den USA, hier stimmt nämlich das Preis-Leistungsverhältniss. Den Starbucks in der Schweiz werde ich in Zukunft noch konsequenter boykottieren für ihre Abzockerpreise (als Vergleich: ein Tall Cappucino in der Schweiz kostet ziemlich genau doppelt so viel wie in den USA),
  6. und es nicht Anchorage ist.
Marielle geniesst eine heisse Starbucks-Schoggi hoch über Seattle (ok, der Hintergrund ist auch ganz schön hoch)

Nachdem wir in Seattle auch noch unsere Ausrüstung etwas auf Vordermann gebracht hatten (für mich gab es einen neuen Reiserucksack und für Marielle neue Wanderschuhe) ging es weiter Richtung Süden. Erste Station war der Mount St. Helen, wo bei einem Vulkanausbruch 1980 der halbe Berg weggesprengt wurde (die Gipfelhöhe reduzierte sich um 300m!). Eine wunderschöne Landschaft bei erneut sommerlichen Temperaturen.

Der Explosionskrater am Mount St. Helen

Hier sollte ich vielleicht auch einmal noch eine Ergänzung zu unserem Reisestil einfügen: Da am Tag zuvor der Berg wolkenverhangen war, hatten wir uns spontan entschieden, bereits am frühen Nachmittag eine Unterkunft zu suchen und den Berg erst am nächsten Tag bei schönstem Wetter zu besuchen. Solch spontane Umdisponierungen sind natürlich nur möglich, wenn man ohne feste Buchungen durchs Land zieht und sich so alle Optionen offen hält. Manchmal buchen wir zwar eine Unterkunft einige Tage im Voraus, aber maximal bis zu einer Woche vorher. Dafür verlängern wir unseren Aufenthalt auch mal um einen oder mehrere Tage, wenn es uns (wie beispielsweise im Denali Nationalpark) irgendwo besonders gut gefällt.

Nach dem Mount St. Helen ging es weiter nach Portland. Obwohl wir die grösste Stadt im Staat Oregon nur gerade einen Abend lang erkundet haben, konnten wir wiederum einen äusserst positiven Eindruck gewinnen: Sauber, relaxt, moderne ÖV (Tram – bisher eine Rarität in den USA), eine grosse Waterfront dem Fluss entlang, viele beeindruckende Brücken und es war in keinster Weise wie unsere Albtraumstadt Anchorage. Anschliessend ging es weiter der wunderschönen Küste Oregons entlang weiter Richtung Süden. Obwohl in der Schweiz vielleicht nicht so bekannt, ist diese Gegend der USA für mich ein absolutes Highlight: Kilometerlange Sandstrände und riesige Sanddünen, Steilküsten mit bizarren Gesteinsformationen und faszinierende Küstenwälder. Verständlich, dass die Küste bei Westcoast-Amerikaner als Reiseziel äusserst beliebt ist. An dieser Küsten trafen wir zufälligerweise auch auf zwei Schweizer, welche mit dem Velo die gleiche Strecke fahren wie ich mit motorisierten Vehikeln (Alaska-Feuerland). Ich wusste zwar, dass die beiden unterwegs sind, umso grösser dann die Freude, als wir sie auf dem Küsten-Highway überholen und stoppen konnten: http://www.icetofire.ch/

Zufallstreffen mit den crazy Jungs auf ihren Liegerädern

Oregon Coast

Dito

Ein Highlight folgt dem nächsten, so dass wir nach 2 Tagen an der Küste am darauffolgenden Tag noch den Redwood Nationalpark besuchen konnten, bekannt für seine Baumriesen – wirklich sehr beeindruckend.

Redwoods: Ein Zwerglein steht im Walde

Nach einer ersten Übernachtung in Kalifornien ging es dann via Napa Valley und Goldengate Bridge nach San Francisco. Insgesamt verbrachten wir 2 Nächte und fast 3 Tage in dieser supertollen Stadt. Einige unserer persönlichen Highlights:

  1. Goldengate Bridge (ja, wir konnten sie an allen 3 Tagen sehen)
  2. Die Cablecars – einfach einmalig (im wahrsten Sinne des Wortes)
  3. Chinatown
  4. Jede Strasse hat irgendwie ihren ganz eigenen Charakter, vor allem natürlich auch, weil die Stadt so in die Hügel gebaut ist
  5. Alcatraz
  6. Ganz und gar nicht wie Anchorage
Downtown San Francisco

Cablecar mit Alcatraz im Hintergrund

Im Cablecar die berühmte California-Street hinunter

Die darf natürlich auch nicht fehlen

Ein Tourist auf Alcatraz

Und zum Schluss noch dies:

Unser zugeparktes Auto. Aber unter dem Motto "never be gentle to a rental" kriegte ich es auch da raus